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Wenn mal etwas nicht ganz so klappen sollte, wie Sie es sich vorstellen, können Sie
zunächst versuchen, Ihr Problem sozusagen mit Bordmitteln zu lösen. Das ist häufig
der schnellste Weg, und die nächste Klippe ist umso leichter umschifft.
- Help-Option
- Die meisten Befehle verfügen über eine eingebaute Kurzhilfe, die
entweder mit der Option -h oder --help aufgerufen wird. (Beispiel: gawk -h - gibt eine Kurzhilfe zum Befehl gawk aus.)
- Manpages
- Mit man <Befehl> rufen Sie eine Referenzseite zu einem
gewissen Befehl auf. Dort sind neben einer kurzen Beschreibung des Befehls
alle seine Optionen aufgelistet. Häufig finden sich in der Manpage
auch noch einige Beispiele für die wichtigsten Anwendungsfälle.
Manpages gibt es nicht nur für gewöhnliche Befehle, sondern auch für die
wichtigsten Konfigurationsdateien, Devices sowie - für Programmierer
interressant - Bibliotheks- und Systemaufrufe.
(Beispiel: man man
- zeigt die Manpage zum Befehl man an.)
- whatis und apropos
- Mit Hilfe von whatis und
apropos können Sie die Kurzbeschreibungen sämtlicher Manpages nach
einem Schlüsselwort
durchsuchen. Das ist vor allem dann nützlich, wenn Sie eine bestimmte Aktion
ausführen möchten, aber nicht den Namen des dazugehörigen Befehls kennen.
(Beispiel: whatis -w '*mail*' sucht nach allen Befehlen, die die
Zeichenkette ,,mail`` enthalten; apropos -w '*mail*' durchsucht
zusätzlich noch alle Kurzbeschreibungen nach ,,mail``.)
- TEXinfo
- Die TEXinfo-Seiten sind eine Alternative zu den traditionellen
Manpages. Der Standard-Viewer info ist gewöhnungsbedürftig und
recht unhandlich zu bedienen. Empfehlenswerter sind beispielsweise der
graphische Info-Browser tkinfo, der info-Modus von Emacs bzw. XEmacs oder
das info2html-Paket, mit dessen Hilfe TEXinfo-Seiten in gewöhnliche
HTML-Seiten konvertiert werden können. Beachten Sie bitte: Eine Manpage gibt
es zu (fast) jedem Standardprogramm. Existiert zusätzlich noch eine TEX
info-Datei, so ist darauf gewöhnlich in der Manpage verwiesen. (Beispiel:
info info - startet die TEXinfo-Dokumentation zum Befehl info.)
- /usr/doc
- Im Verzeichnis /usr/doc ist eine Vielzahl
weiterer Informationen zu den auf Ihrem System installierten Programmpaketen
enthalten. Die genaue Verzeichnisstruktur ist von Distribution zu Distribution
verschieden. Typischerweise liegt zum Beispiel die ausführliche Dokumentation
für den sendmail-Befehl in /usr/doc/sendmail, bei einigen
Distributionen auch in /usr/doc/packages/sendmail. Die Palette der
enthaltenen Informationen ist je nach Umfang des Paketes sehr unterschiedlich
und reicht von Protokollen der letzten Änderungen über Konfigurationsbeispiele
bis hin zu umfangreichen Tutorien.
- HOWTOs
- Während die bislang genannten Informationsquellen in erster Linie
für einzelne Befehle gedacht sind, behandeln die sogenannten HOWTOs meist
allgemeinere Fragen. Sie erläutern Schritt für Schritt die Lösung eines
bestimmten Problems. Für den Einsteiger wichtige HOWTOs sind beispielsweise
das Kernel-HOWTO mit Anleitungen zum Selbstkompilieren eines Linux-Kernels
oder das German-HOWTO, das erklärt, wie die wichtigsten Linux-Programme
an deutsche Besonderheiten wie Datums- und Papierformat angepaßt werden. Die
HOWTOs sind für gewöhnlich als gezippte Textdateien im Verzeichnis /usr/doc/HOWTO gespeichert und können mit Hilfe von Viewern wie
more, less oder most gelesen werden. (Beispiel: less
/usr/doc/HOWTO/BootPrompt-HOWTO.gz - zeigt eine Übersicht der
Startparameter des Linux-Kernels an. Für more
müssen Sie den Text mit gunzip -c /usr/doc/HOWTO/BootPrompt-HOWTO.gz
| more von Hand
entpacken.)
- Linux-FAQ
- FAQs (Frequently Asked Questions - häufig gestellte Fragen)
sind generell eine beliebte Form der Dokumentation. Die FAQ-Liste zu Linux
allgemein ist üblicherweise in /usr/doc/FAQ/Linux-FAQ.gz zu finden.
- Kernel-Dokumentation
- Beschreibungen zu Gerätetreibern,
-schnittstellen und weitere Hardware-nahe Informationen werden mit dem
Quellcode des Linux-Kernels mitgeliefert. Sie sind als Textdateien im
Unterverzeichnis Documentation der Linux-Quellen (meist in
/usr/src/linux/) zu finden. Für sehr
spezielle Anwendungen ist mitunter ein Blick in eine der README-Dateien
nützlich, die sich in den meisten Unterverzeichnissen befinden.
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Letzte Änderungen von Daniel Kobras
am 04.01.99